Die Knickerbocker Bande - 58 - Der Computerdaemon by Thomas Brezina

Die Knickerbocker Bande - 58 - Der Computerdaemon by Thomas Brezina

Autor:Thomas Brezina [Brezina, Thomas]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-11-15T16:00:00+00:00


DÄMON MELDET SICH

Herr Klingmeier machte es der Bande sehr einfach. Als sie in seiner Dachwohnung in der Stadt ankamen, lag in der Diele ein großer Zettel auf dem Boden, auf dem stand:

Axel, es wird sehr spät. Ihr könnt euch Pizza bestellen. Bitte, seid nicht böse und guckt keine Horrorfilme! Vati

„Aber wenn er heimkommt, wird er bestimmt in dein Zimmer sehen und bemerken, dass ihr alle fort seid!“ warnte Poppi.

Axel machte eine lässige Handbewegung. „Wird er nicht. Verlass dich drauf. Wir hängen das Schild ´Bitte nicht stören' an die Tür, das er mir aus einem Hotel mitgebracht hat. Falls er tatsächlich einen Blick ins Zimmer wirft, wird er dich friedlich schlafen sehen und drei Umrisse unter den anderen Decken.“

„Wir stopfen unsere Decken mit Kissen aus“, erklärte Dominik.

Poppi gab sich geschlagen, doch das unbehagliche Gefühl blieb.

Lilo deutete auf die große, eckige Umhängetasche, die Poppi den ganzen Tag bei sich getragen hatte. „Verrätst du, was du da drinnen hast?“

Sofort wurde Poppi knallrot. Sie versuchte sich aber erst gar nicht herauszureden, sondern gab leise zu, dass sie ihre beiden Lieblingsratten Max und Moritz dabei hatte.

Poppi öffnete die Tasche und holte die beiden Tiere heraus. Max war zur einen Hälfte schwarz, zur; anderen weiß, Moritz hellbraun gefleckt. Die beiden Ratten krabbelten sofort an Poppis Pulli hinauf und kauerten sich auf ihre Schulter. Neugierig blickten sie sich mit blanken, blitzenden Augen um.

„Kann man die streicheln ?“, fragte Lilo zweifelnd.

„Sie sind sauber, sie stinken nicht und sie fühlen sich wunderbar an“, erklärte Poppi. „Außerdem sind sie klug. Sie hören sogar auf ihre Namen.“ Als sie Max rief, sah die schwarz-weiße Ratte sie sofort gespannt an, Moritz spitzte bei seinem Namen die Ohren.

„Und wie ist das mit Flöhen?“ Dominik hielt noch immer Abstand.

„Das sind gezüchtete Ratten und keine Kanalratten. Max und Moritz haben keine Flöhe und sie benutzen sogar ein Klo wie Katzen.“

„Na, dann hast du ja Gesellschaft in der Nacht“, meinte Axel grinsend.

Die Knickerbocker-Bande machte sich hungrig über die inzwischen gelieferten Pizzen her. Axel telefonierte mit seinem Vater, der ihm erklärte, dass er erst nach zehn heimkommen würde, wofür er sich vielmals entschuldigte.

„Da schlafen wir bestimmt schon. Morgen wollen wir nämlich früh raus!“, warnte ihn Axel.

Herr Klingmeier war viel zu beschäftigt, um misstrauisch zu werden.

Die Bande besaß eine gemeinsame Kasse für Notfälle. Die Fahrt nach Krungendorf war ein Notfall. In der Nacht konnten sie unmöglich mit Bus und Bahn dorthin gelangen. Dominik erkundigte sich in der Taxizentrale nach dem Preis der Fahrt und atmete erleichtert auf, als er feststellte, dass sie sich das Taxi für Hin- und Rückfahrt leisten konnten.

Um neun Uhr brachen sie auf. Poppi stand auf der Dachterrasse, die Ratten im Arm, und sah dem Taxi nach, als es um die Ecke bog.

„Wenn das nur gut geht“, sagte sie leise. Im nächst ten Moment schimpfte sie mit sich selbst, weil sie wieder einmal ängstlich war.

Neben den Elektroniklabors und dem weißen Raum befand sich ein weiterer Aufenthaltsraum, in dem die beiden Männer herumlungerten, die den Computer von Axel abgeholt hatten. Sie hatten die Beine auf einen Couchtisch gelegt und tranken Bier aus Dosen.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.